Anneliese Terlinde und Tanja Jochheim stellen das Josef-Haus vor
Die Arbeiten an den Gebäuden kommen gut voran. Da, wo das ehemalige Pfarrhaus der Pfarrgemeinde St. Antonius stand, entsteht das neue Hospiz. „Es ist ein Experiment und ein mutiges Zeichen für die Zukunft“, so die beiden Referentinnen des Abends Anneliese Terlinde und Tanja Jochheim im Heimathaus Epe. Der Heimatverein Epe und der KKV hatten gemeinsam zu diesem Thema eingeladen. Nanni Frieler, die im Namen des Heimatvereins Epe die Anwesenden begrüßte, zeigte sich erfreut über die große Anzahl der Gäste. Offensichtlich gäbe es ein großes Interesse zu diesem Thema.
Der Verein Josef-Haus hatte sich schon vor zehn Jahren gegründet mit dem Ziel, Menschen mit einer unheilbaren Krankheit zu unterstützen und zu helfen. In der St. Antonius Hospital GmbH, die an diesem Abend von Tanja Jochheim vertreten wurde, hat der Verein nun einen Kooperationspartner gefunden. Gemeinsam wollen sie im Josef-Haus einen Ort schaffen, in dem ein gutes Leben und Begegnen ermöglicht werden soll.
Zunächst gab Frau Terlinde einen Einblick in das Tageshospiz. Es bietet ein umfassendes Versorgungsangebot für Menschen mit unheilbarer Erkrankung. Es kann an einzelnen oder an allen Wochentagen in Anspruch genommen werden. Diese anspruchsvolle Sorgetätigkeit bis zum Schluss des Lebens ist nur dann möglich, wenn ein qualitativ umfassendes örtliches palliatives Versorgungsnetz vorhanden ist. Durch die professionelle Tagesbetreuung erfahren Angehörige Entlastung und Unterstützung aber auch Beratung und Ermutigung. „Die bisherigen Spenden und Sammlungen des Josefhauses kommen ausschließlich dem Tageshospiz zu Gute. Die bisherigen Spenden finden jetzt einen würdigen Adressaten“, so Anneliese Terlinde, die sich sehr dankbar zeigte für die bisher eingegangenen Spenden. Weiterhin werden an den meisten K+K-Märkten Bons an den Pfandabgaben gesammelt. Frau Jochheim zeigte sich auch besonders erfreut darüber, dass die Aktion Lebenshilfe das Haus mit 270.000,- € gefördert hat.
Im weiteren Verlauf des Abends stellte dann Frau Jochheim das weitere Haus vor. Parallel zum Tageshospiz werden 11 Wohnungen und Räume für Menschen angeboten, die tagsüber hier ein hospizliches Wohnen erfahren können. Dieses begleitete Service-Wohnen bedeutet, dass Einzelpersonen und auch Paare eine Wohnung mieten können, die auf die Bedürfnisse eingeschränkter und älterer Menschen angepasst ist. Hier wohnen die Kranken nicht allein, sondern sind im nachbarlichen miteinander verbunden. Sie können sich gegenseitig besuchen oder auch bei kleinen Dingen helfen. Das Angebot richtet sich an Menschen, die weitestgehend selbständig leben können und gerne in Gemeinschaft leben. „Es handelt sich letztlich um ein extrem innovatives Konzept, das hier zwei Partner entwickelt haben“, so Tanja Jochheim. „Ein Haus in dieser Art als begleitetes Wohnen und Sterben gibt es in NRW noch nicht“.
Eigentümerin der Immobilie und Vermieterin ist die St. Antonius- Hospital Gronau GmbH; Kooperationspartner ist der Verein Josef-Haus e.V. . Und nur der Verein kann natürlich Spendengelder sammeln, denn es ist davon auszugehen, dass auch weiterhin für bestimmte Restfinanzierungen Geldmittel erforderlich sind. Die beiden Einrichtungen Josef-Haus und St. Antonius Hospital verteilten am Abend informative Flyer. Diese geben hilfreiche Hinweise zu dem hier vorgestellten Hospizkonzept sowie zu dem „Begleitet Wohnen“. Nähere Hinweise sind auch nachzulesen auf den Webseiten info@josef-haus.de und jochheim@st.antonius-gronau.de Nanni Frieler bedankte sich im Anschluss bei den beiden Damen, die so engagiert ihr Haus vorgestellt hatten. Sie wünschte dem Haus, allen Bewohnern und Helfern viel Erfolg bei ihrer anspruchsvollen Arbeit.