Radtouren zur  Erinnerung an die Schlacht am Lohner Bruch vor 400 Jahren

Es war schon die zweite Radtour, die der Heimatverein Epe Richtung Stadtlohn unternahm: Jedes Mal ging es um die Schlacht am Lohner Bruch, die sich Anfang August zum 400. Mal jährt. Die erste Tour hatte die Ausstellung „GIESSER – GLOCKEN – GESCHÜTZ“ im Glockenmuseum in Gescher zum Ziel. Die Ausstellung ist Teil des Themenjahres des Kreises Borken „1623 – Zwischen Himmel und Hölle“. Sie wirft auch einen Blick auf die Lebensbedingungen der Menschen in Gescher und Umgebung zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Die zweite Tour führte nach Stadtlohn, ebenso zu einer Ausstellung, die  sich ganz konkret mit einer der bedeutendste Schlachten des Dreißigjährigen Krieges beschäftigt. Am 6. August 1623 entwickelte sich im Westmünsterland eine Verfolgungsschlacht, die im Lohner Bruch bei Stadtlohn ihren Höhepunkt fand. In der größten militärischen Auseinandersetzung des Dreißigjährigen Krieges zwischen General Graf von Tilly und dessen Gegenspieler Herzog Christian von Braunschweig kamen Tausende Söldner um ihr Leben. Tillys Sieg entschied den Kampf um die böhmische Königskrone. Diese sehr sehenswerte  Ausstellung kann noch bis zum 28. Oktober 2023 besucht werden.

Beide Touren stießen bei den Radfahrern  im Heimatverein und darüber hinaus auf einen regen Anklang. Obwohl die Strecken mit etwa 70 km Gesamtlänge nicht ganz leicht zu bewältigen  waren, zeigten sich die Teilnehmer von Fahrt und Führung sehr angetan.  Vielen Teilnehmern wurde mehr und mehr  bewusst, wie entscheidend  dieser Krieg von 1618 – 1648 gerade auch für unsere Heimat war. Der Heimatverein hatte sich auch als besonderes Thema das Erinnern an dieses Ereignis vor 400 Jahren für das Jahr 2023 ausgewählt. Anlässlich des 30 Jährigen Bestehens des Heimatvereins  Epe wird auch am 22. Oktober dieses Jahres in einer weiteren Veranstaltung der Schlacht am Lohner Bruch erinnert. Am Ende der Tour bedankten sich die Teilnehmer bei Maria Perrefort und Hans Peter Bakenecker Serne, die diese Touren hervorragend vorbereitet und durchgeführt haben.

Beim aufwändig hergestellten Modell (Diorama) mit 15 000 Modellfiguren, zahlreichen originalen Kupferstichen, historischen Flugschriften, Bodenfunden und Großbildern  konnten sich die Tourenteilnehmer einen guten Einblick in das Schlachtgeschehen machen.  Der erfahrene Modellbauer Herbert Switkowsky hatte es übernommen, die zwölf Quadratmeter große Darstellung des geschichtlichen Geschehens darzustellen. Einzelne geografische Einzelheiten z.B. die Kalterbrücke waren gut zu erkennen.