„Nebelzeiten“ nicht übersehen –
Wie in den vergangenen Jahren auch waren erneut Mitglieder der Niederdeutschen Bühne Münster zu Gast beim Heimatverein Epe. Diesmal lasen Kathrin Henschel, Bernd Artmann, Franz Strukamp und Sophia Demming aus dem Buch von Hans Peter Boer „Niewweltieden“. „Niewweltieden“ ist eine Familiensaga und eine Dorfchronik in einem. Geschildert wird die Zeit von 1920 bis zum Wirtschaftswunder. In plattdeutscher Sprache und oftmals mit typisch münsterländischem Humor von Heldentum und stiller Solidarität, aber auch von Verbrechen und Mitläufertum ist da die Rede. Es sind Geschichten, die Hans Peter Boer in vielen Gesprächen mit der Bevölkerung in Nottuln erfahren hat und deren Wahrheitsgehalt er bezeugt. Hans Peter Boer war von den Mitgliedern der Bühne zur Veranstaltung in Epe eingeladen worden. Er nahm nach der Lesung selbst zu seinem Buch, das schon 1993 erschienen war, Stellung. Er bedankte sich ausdrücklich bei der Deutschen Bühne Münster, dass sie das Thema zur Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland erneut aufgegriffen habe. Es sei offensichtlich aktueller denn je. Immer wieder und an vielen Stellen keime nationalsozialistisches Gedankengut. Für den Heimatverein bedankte sich Josef Pieper für die Lesung bei den Mitgliedern der Bühne Münster. Die Betroffenheit nach der Lesung sei bei den Zuhörern spürbar gewesen und fordere uns alle auf, wachsam zu sein und die gesellschaftlichen Warnzeichen nicht zu übersehen.
