150 Jahre Eisenbahngesellschaft Dortmund–Gronau–Enschede

Ausstellung in Epe erinnert an die bewegte Geschichte der Bahnlinie – 30. Oktober bis 9. November im Pfarrhof St. Agatha

Epe – Mit einer eindrucksvollen Ausstellung und einem Festvortrag wurde am Wochenende in Epe das 150-jährige Bestehen der Eisenbahngesellschaft Dortmund–Gronau–Enschede gefeiert. Der Heimatverein Epe hatte zu dieser besonderen Veranstaltung eingeladen und zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, in die Geschichte des Bahnverkehrs der Region einzutauchen.

Zur Eröffnung begrüßte der Vorsitzende Josef Brefeld des Heimatvereins die Gäste und erinnerte an die große Bedeutung der Bahnlinie für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Westmünsterlandes. „Die Eisenbahn hat Menschen und Orte miteinander verbunden und war ein Motor des Fortschritts – auch hier bei uns“, betonte er in seiner Ansprache.

Ein Grußwort mit den besten Wünschen der Stadt überbrachte die stellvertretende Bürgermeisterin Frau Birgit Tegetmeier.  Sie bedankte sich für die Initiative und Durchführung der Ausstellung. Besuchen könnten sich freuen über eine gelungene und informative Ausstellung. 

Einen besonderen Höhepunkt bildete der Festvortrag von Pater Dr. Daniel Hörnemann, Benediktiner des Klosters Gerleve, der mit fundiertem Wissen, anschaulichen Beispielen und einer Prise Humor die Geschichte der Bahnlinie lebendig werden ließ. Er schlug den Bogen von den ersten Bahnreisen vor rund 175 Jahren bis in die Gegenwart und machte deutlich, wie eng Technik, Mobilität und Alltagsleben miteinander verwoben sind.

Die begleitende Ausstellung beeindruckte mit einer Vielzahl originaler und seltener Bahnutensilien – darunter historische Fahrkarten, Dienstmützen, Signallampen, Werkzeuge und liebevoll restaurierte Modelle. Viele Besucher erinnerten sich beim Betrachten an eigene Reiseerlebnisse oder Erzählungen aus früheren Zeiten.

Informativ, anschaulich und mit viel Liebe zum Detail zeigte die Präsentation, welche Rolle die Eisenbahn über Generationen hinweg gespielt hat – als Symbol des Aufbruchs, als Teil des Alltags und als Stück lebendiger Heimatgeschichte.

So wurde der Jubiläumsabend zu einer gelungenen Würdigung der Eisenbahngesellschaft Dortmund–Gronau–Enschede und zugleich zu einer Hommage an die Menschen, die mit ihr verbunden waren und sind.

Nach der offiziellen Eröffnung bot sich für die Besucher die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen. „Das ist schon großartig, was die Mitglieder der Arbeitsgruppe des Vereins alles gesammelt haben. Dass es das alle noch gibt!“ staunte eine Besucherin.  Frau Schulze Dinkelborg, die auch zur Eröffnung geladen war, konnte von einem Fund in ihren zahlreichen alten Dokumenten des ältesten Bauernhofes Epe berichten. Sie habe   einen Kaufvertrag über ein Grundstück an die Eisenbahngesellschaft Dortmund – Gronau – Enschede gefunden. Sie sei gerade dabei, den Text in die heutige Sprache zu übersetzen und werde dann eine Kopie der Ausstellung zur Verfügung stellen.

Allgemein wurde der jetzige Zustand des Bahnhofes in Epe bemängelt. Trotz mehrfacher Kritik am Zustand des Bahnhofes und trotz Zusagen auf Besserung habe sich bisher nichts Essentielles getan. Es bleibe ein Schandfleck für Epe. Rat und Verwaltung sollten mit der Bahn  jetzt endlich für Veränderung sorgen. 

Zur Person: Pater Dr. Daniel Hörnemann, Benediktiner des Klosters Gerleve und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Thema Eisenbahn. Pater Daniel gehört dem Verein Eisenbahnmuseum Lette als Schriftführer und Archivar an. Das Eisenbahnmuseum ‚Alter Bahnhof Lette‘ zeigt einen repräsentativen Querschnitt der Eisenbahngeschichte im Westmünsterland inklusive der Technik eines mechanischen Stellwerkes. Das Eisenbahnmuseum „Alter Bahnhof Lette (Kreis Coesfeld)“ befindet sich im ehemaligen Empfangsgebäude des Bahnhofs Lette (Kr Coesfeld) an der internationalen Kursbuchstrecke 412 Dortmund – Lünen – Coesfeld – Gronau – Enschede der Deutschen Bahn AG.

Zur Ausstellung: Die Ausstellung 150 Jahre Eisenbahn Dortmund -Enschede wurde von Mitgliedern einer Arbeitsgruppe des Heimatvereins Epe zusammengesucht. Paul Elsbernd, einer der eifrigen Sammler und Initiator der Ausstellung war noch selbst Lehrling der Eisenbahngesellschaft Dortmund – Enschede gewesen. Mit ihm trugen die Vereinsmitglieder Josef Brefeld, Nanni Frieler und Wilhelm Kemper und viele ehemalige Eisenbahner die Exponate zusammen. Ein Teil der Utensilien stellte freundlicherweise das Eisenbahnmuseum Lette zur Verfügung. Einzelne Teile der Ausstellung gehen später ins Museum zurück oder verbleiben im Heimathaus Epe.